Kriminologie / Forensik - Gentests zur Aufklärung von Kapitalverbrechen

Das Thema Gentest rückt üblicherweise im Zusammenhang mit der Aufklärung von Verbrechen in das Licht der Öffentlichkeit. Man spricht von Massengentests, davon, dass eine bestimmte Bevölkerungsgruppe Speichelproben abliefern soll und vom Genetischen Fingerabdruck. Immer wieder werden diese Begriffe von Experten diskutiert, die rechtlichen Zulässigkeiten in Frage gestellt sowie die forensischen Erfolgsaussichten sowie die ethischen Grundsätze zur Diskussion gegeben. Besonders dann, wenn das aufzuklärende Verbrechen Aufsehen erregt hat, wie der Mord an einem prominenten Münchner Modemachers oder bei Kindstötungen, entwickelt sich oftmals eine hitzige Diskussion über Sinn und Nutzen von Gentests.

Als Hauptargument der Kritiker wird oft eingeworfen, dass die Auswertung des Genetischen Fingerabdrucks nicht als Beweis von Schuld oder Unschuld eines Verdächtigen gelten darf. Vielmehr kann das Ergebnis lediglich als Indiz gelten, zu welchem sich weitere Beweismomente gesellen müssen, um stichhaltig sein zu können. Andererseits zeigt die Erfahrung, dass sich verdächtige Personen durch das Ergebnis eines Gentests als überführt betrachten und ein Geständnis ablegen.

Üblicherweise werden die in der Öffentlichkeit kontrovers diskutierten Massenspeicheltests nur bei ungeklärten Kapitalverbrechen durchgeführt wie Mord, schwere Körperverletzung oder einem Sexualverbrechen. Aus den am Tatort vorgefundenen Spuren des mutmaßlichen Täters, beispielsweise Haare oder Hautschuppen, Speichel, Blut und andere Körperflüssigkeiten wird zunächst ein gentechnisches Profil erstellt. Der Genetische Fingerabdruck eines Verdächtigen wird mit diesem Profil verglichen und auf Übereinstimmungen geprüft. Falls keine verdächtige Person ermittelt werden konnte, greifen die Kriminologen häufig zu einer aufwendigen und kostenintensiven Massenuntersuchung. Diese kann grundsätzlich nur auf freiwilliger Basis erfolgen.

Bei großer Tragweite des aufzuklärenden Verbrechens wird immer wieder diskutiert, ob eine richterliche Anordnung erfolgen soll und kann. Anhand der am Tatort vorgefundenen Spuren wird der Genetische Fingerabdruck des Täters ermittelt, aufgrund dessen bestimmte Aussagen über die Person, wie Geschlecht und ungefähres Alter, getroffen werden können. Diese Geninformationen werden mit den Ergebnissen der Massentests verglichen mit der Chance, den Täter ohne weiteres Indiz zu ermitteln.

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Zusammenfassung

Hier erfahren Sie, mit welchen Methoden Gentests eingesetzt werden, um bei Kapitalverbrechen (Mord, Sexualdelikte, etc.) verdächtige Personen zu ermitteln / überführen

Stichwörter

Gentest Kriminologie, Gentest Forensik, Massengentest, Speichelprobe Gentest, Nutzen Gentest, Aufklärung durch Gentests, Massenspeicheltest, Genetischer Fingerabdruck